Die Gründe für die Wohnungsnot in Berlin

In den deutschen Ballungszentren herrscht akuter Wohnungsmangel. Allein in Berlin sollen gemäß einer Studie mehr als 100.000 Wohnungen fehlen. Zugleich wächst die Bevölkerung schneller als die Zahl der zusätzlich angebotenen / geschaffenen Wohnungen.

Ein Volksbegehren fordert deshalb die Enteignung von großen Wohnungsunternehmen. Auch Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck hält Enteignungen zur Linderung der Wohnungsnot mittlerweile für prinzipiell denkbar. Besonders problematisch daran ist jedoch, dass nun ausgerechnet diejenigen von der Krise auf den Wohnungsmärkten politisch zu profitieren versuchen, die für ihr Entstehen maßgeblich mitverantwortlich waren.

Die angehangene Abbildung zeigt die Berliner Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2000 bis 2017. Die Daten beruhen auf der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes des Statistischen Bundesamts gemäß Tabelle 12411–0014. Allerdings wäre demnach die Bevölkerung Berlins im Jahr 2011 um mehr als 100.000 Menschen (von 3.460.725 auf 3.326.002) geschrumpft. Der Grund des Einbruchs ist der im Jahr 2011 durchgeführte Zensus. Eines seiner Ergebnisse war, dass die Bevölkerungszahlen vielerorts überschätzt waren. Ich habe die Zahlen der Vorjahre (2000 bis 2010) deshalb rückwirkend angepasst, damit sich eine gleichmäßige Bevölkerungsentwicklung ergibt. Entscheidend ist aber letztlich ohnehin nur der Zeitraum ab dem 01.01.2015.

Bevölkerungsentwicklung Berlin 2000 bis 2017

Die Abbildung lässt erkennen, dass die Berliner Bevölkerungszahlen vom 31.12.2000 bis 31.12.2011 weitestgehend stabil geblieben sind. Die Berliner Bevölkerung nahm in diesem 11-Jahreszeitraum um 57.792 Deutsche und 31.365 Ausländer, das heißt zusammen um 89.156 Personen zu. Der Ausländeranteil an den zusätzlichen Berlinern betrug im genannten Zeitraum 35,18 Prozent.

Ganz anders sah die Situation im Zeitraum 01.01.2015 bis 31.12.2017 aus. In diesen 3 Jahren wuchs die Berliner Bevölkerung um 2.413 Deutsche und 141.233 Ausländer, das heißt zusammen um 143.646 Personen. Der Ausländeranteil an den zusätzlichen Berlinern belief sich auf 98,32%.

Bei einer durchschnittlichen Haushaltsbelegung von 1,8 Personen hätten in den Jahren 2015 bis 2017 somit allein in Berlin jährlich fast 27.000 zusätzliche Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt angeboten werden müssen, um den gestiegenen Bevölkerungszahlen gerecht zu werden.

Es war primär die politische Linke (zu denen auch die Grünen gezählt werden müssen), die sich für die praktisch unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen plus Familiennachzug und das problematische Konzept der offenen Grenzen (Open Border) stark gemacht hatte. Beides hat in Deutschland für einen starken Zuzug von Ausländern und einen markanten Anstieg insbesondere bei den Gewalt- und Sexualdelikten gesorgt. Hinzu kam eine zögerliche Bundesregierung unter Angela Merkel, die es bis heute nicht geschafft hat, für ein flächendeckendes schnelles Internet (auch in den ländlichen Gebieten) zu sorgen. Ein schnelles Internet hätte es manchem Unternehmen erlaubt, sich auf dem Land anzusiedeln und dort für zusätzliche Arbeitsplätze (und Wohnende) zu sorgen.

Nun demonstrieren also letztlich genau diejenigen gegen hohe Mieten und fehlende Wohnungen beziehungsweise für Enteignungen von großen Wohnungsunternehmen, die die fatale Situation durch ihre unbedachten politischen Forderungen und Anliegen maßgeblich mit hervorgebracht haben.

Autor: Gast
Titelbild: Bwag [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons



Weiterlesen: http://schelmenstreich.de/die-gruende-fuer-die-wohnungsnot-in-berlin/

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Profiteure der Corona-Pandemie

Demonic – Ein Filmtitel, der hält, was er verspricht

Katholischer Intellektueller Mattei rechnet via Tageszeitung mit Papst Franziskus ab