Ein paar Gedanken zum „rechten“ Frauenmarsch in Berlin

Meine Tochter ist in einem mehrheitlich muslimischen Land in Asien aufgewachsen, unser Haus steht nah am Meer, die Landschaft ist atemberaubend, die Umgebung sicher, die Menschen freundlich und es wimmelt geradezu vor Natur. Einen schöneren Platz zum Aufwachsen kann man nicht haben. Wenn da diese Religion des Friedens und die damit verbundenen Zwänge und Absonderlichkeiten nicht wären:

Ich will hier nicht über die Kopftuchpflicht sprechen, die wir immer vermeiden konnten. Sondern über die allgegenwärtige Religionspolizei, die insbesondere dann gefährlich wird, wenn ein junges Mädchen den Spaß an Partys und das Interesse an Jungs entdeckt: Schon der Umstand, dass Mädchen und Junge irgendwo alleine sind, würde ein Eingreifen der Behörde rechtfertigen, denn die Geschlechterapartheid ist zwingend. Ein Glas mit alkoholischem Getränk in der Hand meiner Tochter hätte ebenfalls ein Eingreifen begründet.

Da der Papa früh verstarb und somit nur noch deutsche Mutter mit muslimischer Tochter übrig blieben, wäre die Konsequenz gewesen, dass man mich der Erziehung für untauglich befunden hätte und meine Tochter in eine Erziehungsanstalt geschickt hätte, in der sie einer Gehirnwäsche unterzogen worden wäre. Man lernt damit umzugehen, denn es gibt Freunde, die Beziehungen haben, Freunde die Tipps geben, wann welche Razzia ansteht, Regeln, wie man trinkt, damit man nicht belangt werden kann. Ganz sicherlich wäre es nicht zum Äußersten gekommen.

Aber diese theoretische Bedrohung war immer da. Und das Land hat sich in den Jahren in denen ich dort lebe sehr gewandelt, der politische, fundamentalistische Islam verbreitet sich in rasanter Geschwindigkeit.

Aus diesen Gründen hat meine Tochter in Deutschland studiert. Endlich totale Freiheit! Händchen halten, ohne sich umzusehen, ein Glas Wein trinken, ohne darauf zu achten, auch ein Glas Wasser zu bestellen und das Glas Wein bloß in der Tischmitte abzustellen. Es sollte die Befreiung davon sein, sich durch diese starren, oft unsinnigen Vorschriften des Islam zu lavieren.

Dann beschloss die Kanzlerin die Grenzen zu öffnen.

Nun muss man Armlängen Abstand halten, sollte überlegen, ob ein sexy Outfit nicht auch provoziert, eine Freundin oder besser einen Freund fragen, ob man nicht zusammen joggen will, sich nachts öfter ein Taxi nehmen, an Bahntreppen oder Gleisen um sich schauen. Man sollte gewisse Gegenden tunlichst vermeiden. Und wer unbeirrbar daran festhält, sich als Frau in Deutschland ohne Grenzen frei bewegen zu wollen, der riskiert überfallen, geschlagen, beraubt, niedergemetzelt, vergewaltigt oder gar ermordet zu werden und vielleicht noch mitschuldig gemacht zu werden im Sinne von „wie konntest Du auch nur …“

Wie soll ich meiner Tochter erklären, was das noch mit der von mir viel gepriesenen Freiheit in Deutschland zu tun hat? Wie soll ich Ihr erklären, dass sie mit Kritik an den Zuständen sehr vorsichtig sein muss, weil sie sonst in die rechte Nazi-Ecke gestellt wird, was, wie wir mittlerweile wissen, durchaus Konsequenzen im Berufsleben, Vereinsleben, bei der Anmietung einer Wohnung haben kann. Wo ist das Freiheit?

Rot-Grüne Gesinnungspolizei

Diese rot grüne Gesinnungsdiktatur und die Unterwerfung der menschlichen Vernunft unter die political correctness, die heute in diesem Land herrscht, ist durchaus mit der Religionspolizei in meiner Wahlheimat vergleichbar. Dass eine Demonstration für Frauenrechte, die lange überfällig ist, von Linken blockiert wird, im Mainstream kaum Beachtung findet, nicht thematisiert wird, dass hier das Demonstrationsrecht von Linken ad absurdem geführt wurde, nicht thematisiert wird, dass Frauen einen hohen Preis für die Grenzöffnung zahlen, sondern lapidar von einer “rechten Frauendemonstration“ gesprochen wird, macht mir Angst.

Dass die Freiheit in Deutschland, von der ich meiner Tochter jahrelang erzählt habe, jeden Tag weniger wird, weil linksgrün orientierte Phantasten einen Multikultistaat anstreben, in dem alle happy sind, weil die political correctness über dem gesunden Menschenverstand steht, weil Politiker nicht mehr mit dem Wohle des deutschen Volkes, sondern mit Ihrer persönlichen Teilhabe an Macht beschäftigt sind, weil die Presse nicht mehr frei ist, weil Linksautonome alles, was ihnen nicht gefällt, mit Gewalt niedermachen und der Staat mindestens nur zusieht, wenn nicht unterstützt, macht mich rasend.

Dass meine Tochter, die unter den mittelalterlichen Ideologien des Islam gelitten hat, hier von Moralisten als „Nazi“ verunglimpft wird, sollte sie ihre Meinung, die auf Erfahrungen beruht, hier unfiltriert kundgeben, macht mich fassungslos.

Liebe Tochter, verzeih. Die Freiheit, von der ich gesprochen habe, existiert in Deutschland nicht mehr. Du hast die religiösen, machtgeilen Unterdrücker in dem Land, in dem du aufgewachsen bist, nur gegen machtgeile Moraldiktatoren in Deutschland getauscht. [Autor: Gast]

Links:
Die Illusion eines moderaten Islams (FAZ)
Das Kompliment: Liebe Rana Ahmad (annabelle)
Sie sehen Familiennachzug kritisch (Emma)
Kampf gegen Rechts: Ein Volk von Antifaschisten (FAZ)
Die Obergrenze für (tödlichen) Frauenhass ist erreicht (Heise)

Grafiken:
By Nitin Madhav (USAID) [Public domain], via Wikimedia Commons
By hilmar h. werner (Own work Original text: eigenes foto) [Copyrighted free use], via Wikimedia Commons



Weiterlesen: http://schelmenstreich.de/ein-paar-gedanken-zum-rechten-frauenmarsch-in-berlin/

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