Demonic – Ein Filmtitel, der hält, was er verspricht
von Joe Doe
In „Demonic“ geht es um eine Reihe okkultistischer Morde, hinter denen jedoch mehr zu stecken scheint. Eine Gruppe Jugendlicher will dem dämonischen Treiben im Livingston-Haus nachgehen und Videobeweise für paranormale Phänomene erbringen. Eine schlechte Idee, wie schon der Baphomet gleich im Vorspann andeutet.
Das Datum ist ebenfalls ein schlechtes Omen. Die Handlung setzt am 13. Februar ein.
Zunächst gibt es aber erst einmal etwas Schleichwerbung für Kippen und Cola.
Nachdem er mit shoppen fertig ist, macht sich Detective Lewis (Frank Grillo) auf zum Tatort. In besagtem Livingston-Haus sieht es aus wie nach einem Massaker. Überall liegen Leichen herum, nur ein junger Mann scheint überlebt zu haben. Wie es dazu gekommen ist, wird in einer Rückblende erzählt, welche die Zeit um eine Woche zurückdreht. Eine Erzählweise, die inzwischen schon stark abgenutzt ist, in diesem Film aber zumindest noch für einige Überraschungen gut ist.
Jedenfalls fängt alles damit an, dass John (Dustin Milligan) ein paar gruselige Visionen in dem Spukhaus hatte, denen er mit seinen Freunden nachgehen will. Zum Team gehört allerdings auch Bryan (Scott Mechlowicz), der Ex seiner Freundin. Diesem geht es nur darum, Geister vor die Kamera zu bekommen, um damit Geld zu machen. Ebenfalls mit dabei sind Michelle (Cody Horn) und Samuel Chapman (Alex Goode), die Okkultismusspezialistin Jules Carter (Megan Park) sowie der Technologie-Experte Donald Smith (Aaron Yoo).
Gemeinsam wollen sie eine Séance in der Spukbude abhalten, in der schon Johns Mutter ähnliches mit ihren Freunden abgezogen hat. Sie war damals ebenfalls die einzige Überlebende. Natürlich hat John seinen Freunden nichts davon erzählt. Die fangen aber ohnehin damit an, die Dämonen zu verärgern, indem sie Dinge im Haus verändern. So rückt Jules ein umgedrehtes Kreuz wieder gerade, um hier mal ein Klischee zu bedienen.
Bald darauf kommt es zu Stromschwankungen, Türen schlagen von alleine zu und eine Spieluhr richtet sich neu aus. Letztere zeigt auf einen Punkt auf dem Boden im darunterliegenden Stockwerk, wo die Jugendlichen einen Beschwörungskreis mit okkulten Symbolen und Blutspuren entdecken.
Im Hintergrund hängen zudem Bilder mit achtzackigen Sternen.
Kurz darauf flattert eine Krähe durchs Haus und verendet zielgerichtet auf dem okkulten Siegel.
Es wird immer unheimlicher. Geistererscheinungen sorgen für Jumpscares auf Kameradisplays, Gemälde fangen unvermittelt Feuer, Personen werden von unsichtbaren Händen gepackt und durch das halbe Haus gezerrt. John weiß zudem von Dingen, die er eigentlich gar nicht wissen sollte. So finden seine Freunde schließlich heraus, dass seine Mutter ebenfalls in dem Haus war. Es scheint eine paranormale Verbindung zu geben und als John die tote Krähe lebendig heraus kotzt, wird es so richtig unheimlich.
Die Jugendlichen lassen sich jedoch nicht abschrecken und öffnen das Portal noch weiter, indem sie die angekündigte Séance abhalten und dabei zu allem Überdruss den Kreis unterbrechen.
Auf der Wärmebildkamera sind die Umrisse der Geister zu sehen, wie sie die Gruppe umzingeln.
Sie sperren die unwillkommenen Besucher ein und entzünden die Gaslampe vor dem Haus, welche anzeigt, dass die Hausbesitzer anwesend sind.
Bryan scheint daraufhin wie besessen und erbricht schwarzes Öl. Das Black Goo dient in vielen Horrorfilmen als Trägermedium für Dämonen.
Während Bryan als Hauptverdächtiger vor der Polizei flüchtet, recherchiert die Beamtin Elizabeth Klein (Maria Bello) die Bedeutung des Beschwörungskreises. Wie sich herausstellt, handelt es sich um das Siegel des Pfades zur linken Hand. Ein Pfad, dem für gewöhnlich nur Satanisten folgen.
Bei ihrer Recherche findet Klein außerdem heraus, dass das Siegel dazu dient, Dämonen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Um dies zu erreichen, müssen alle Teilnehmer der Séance getötet werden. Das heißt, in dem Moment, wo die Polizei Bryan erschießt, ist das Ritual damit vollendet. Er hätte die Polizei warnen können, doch ihm wurde die Zunge herausgeschnitten. Bleibt also nur noch John, der in Wirklichkeit tot im Spukhaus baumelt.
John war die ganze Zeit der Besessene und sein Abbild in Polizeigewahrsam nur eine Projektion des Dämons. Dieser ist jedoch immer noch nicht frei, denn Michelle ist, wie einst Johns Mutter, die letzte Überlebende der Gruppe. Und wie ihre Vorgängerin ist sie schwanger, was zum eigentlichen Ziel des Dämons führt. Sobald sie das Siegel passiert, wogegen sie sich angeschnallt auf einer Krankenliege nicht einmal wehren kann, ergreift der Dämon Besitz von ihrem ungeborenen Baby.
Fazit: „Demonic“ ist durchaus spannend erzählt. Es werden zahlreiche falsche Fährten gelegt, sodass das Ende überrascht. Außerdem wird nicht mit Schockeffekten gespart, allerdings auch nicht mit okkulten Symbolen. Die Kernaussage ist äußerst fragwürdig, da der Dämon schlussendlich gewinnt. Dass die Produzenten Bob und Harvey Weinstein heißen, macht die Sache nicht besser.
Weiterlesen: https://zombiewoodproductions.wordpress.com/2021/03/28/demonic-ein-filmtitel-der-halt-was-er-verspricht/
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