Die Profiteure der Corona-Pandemie

von Anton Nymous

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen an den Rand des finanziellen Ruins und darüber hinaus gebracht. Allein in Deutschland wurden Hunderttausende in Kurzarbeit geschickt und Zehntausende haben ihren Job ganz verloren. Restaurants, Bars und Kinos leiden unter den Lockdowns, der Eventbranche fehlen die kompletten Jahreseinnahmen und die Kulturlandschaft liegt am Boden. Besonders hart hat es dabei die Selbstständigen getroffen, die ihre Betriebskosten nicht über die Coronahilfen abrechnen konnten, da sie mit den Lebenshaltungskosten identisch sind.

Abhilfe hätte ein bedingungsloses Grundeinkommen schaffen können. Doch dafür ist laut Bundesregierung angeblich kein Geld da. Dabei hatte Bundesfinanzminister Scholz (SPD) doch im Frühjahr noch versprochen, die ganz große Bazooka rauszuholen. Allerdings hat er mit seiner Bazooka nur all jene getroffen, die bereits stinkreich sind und keine Hilfe nötig hatten. Freuen kann sich u.a. die Rüstungsindustrie, denn für  die Bundeswehr gibt es nicht nur die sprichwörtliche Bazooka, sondern jede Menge neue Waffen. Der Kriegshaushalt ist von einstmals 24,3 Milliarden Euro zur Jahrtausendwende auf satte 45,1 Milliarden Euro im zurückliegenden Jahr gestiegen. 2021 sollen dann noch einmal 1,7 Milliarden dazukommen.

Offensichtlich sind durch Corona nicht genug Menschen gestorben, dass die Bundesregierung als treuer NATO-Vasall fleißig für den 3. Weltkrieg aufrüstet. Bundeskriegsministerin Annegret Kramp-Knarrenbauer hat der neuen Biden-Administration bereits fest zugesagt, wieder jeden Scheißkrieg mitzumachen, den die USA anzetteln. Außerdem will sie mehr in die nukleare Teilhabe investieren, was nebenbei bemerkt ein Bruch des Atomwaffensperrvertrages ist. Für die atomare Apokalypse geben die Christdemokraten offensichtliche gerne Geld aus.

Das meiste Geld  bekommt aber immer noch die Wirtschaft oder besser gesagt die Manager und Aktionäre. Während kein Geld für dringend benötigtes Pflegepersonal oder Luftfilter in Schulen da ist, wurden für deutsche Großkonzerne mal eben so 600 Milliarden aus dem Ärmel geschüttelt. Dafür wurde sogar die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt. Für die Kranken- und Altenpfleger bedeutet das unbezahlte Überstunden und die Kids in den Klassenzimmern sollen sich halt warme Pullover anziehen. Hauptsache, die Dividenden fließen weiter.

Andere EU-Länder haben ihre Coronahilfen an Bedingungen geknüpft. Während der Pandemie dürfen z.B. in Dänemark keine Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet werden. Außerdem bekommen in einigen Ländern Kurzarbeiter 100% ihres Lohnes. In Deutschland gibt es für Kurzarbeiter dagegen nur 70%, aber 100% Dividende für die Aktionäre. Allein BMW hat insgesamt 1,6 Milliarden Euro an Dividenden ausgezahlt, davon 800 Millionen allein an die beiden Hauptaktionäre Quandt und Klatten.

Noch krasser ist das Beispiel Lufthansa. Diese bekam 9 Milliarden aus dem Steuertopf und hat dennoch 39.000 Stellen gestrichen. Das bedeutet, dass jede einzelne Entlassung mit 231.000 € vom Staat subventioniert wurde. Davon hätte man auch jedem der Gekündigten für 10 Jahre ein bedingungsloses Grundeinkommen auszahlen können. Aber dafür ist ja bekanntlich kein Geld da. Die Millioneneinkommen von Vorständen und Aktionären haben Vorrang.

Es ist eine Frechheit sondergleichen, dass diese Milliardäre sofort „Enteignung“ jammern, wenn auch nur laut über eine Vermögenssteuer nachgedacht wird. Sie selbst haben jedoch kein Problem, das deutsche Volk um Hunderte Milliarden zu erleichtern. Der aktuelle Raubzug über die Coronahilfen ist natürlich von den Unionsparteien und Sozialdemokraten abgesegnet. Man muss sich schon wirklich fragen, warum die Umfragewerte dieser korrupten Lobbyverbände gerade wieder durch die Decke gehen? Offenbar ist die Mehrheit der Deutschen mit dieser Umverteilung von unten nach oben zufrieden.

Zugegeben, eine Handvoll Menschen hat von Corona profitiert und geht mit einem kräftigen Plus aus diesem Scheißjahr heraus. Allein Deutschland zählt rund 58.000 neue Millionäre. Darunter befinden sich nicht nur Aktionäre und Lottogewinner, sondern auch einige führende Querdenker. Richtig gelesen, die achso besorgten Bürger sind gar nicht so besorgt. Zumindest nicht um ihr eigenes Einkommen. Mit der Angst der tumben Massen lässt sich nämlich richtig viel Kohle machen.

Fangen wir beim Querdenken-Gründer Michael Ballweg an, der schon vor Corona ein findiger Unternehmer mit dickem Auftragsbuch war. Den Namen seiner Bewegung „Querdenken711“ sowie alle Ableger hat er sich als Marke patentieren lassen, die er auf Merchandise wie T-Shirts und Jacken drucken lässt. Wirklich jede Querdenken-Webseite hat einen Shop-Bereich, wo man sich den überteuerten Mist kaufen kann. Übrigens kein Einzelfall in der Truther-Szene.

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Natürlich muss Ballweg für den Merchandise-Shop Gewerbe- und Gewinnsteuern abführen. Das schmälert den Profit ein wenig, sofern er denn überhaupt daran gedacht hat. Aber zum Glück hat er ja noch ein weiteres Einnahmemodell. Er lässt sich wie ein Sektenguru von seinen Anhängern beschenken. Dabei betont er immer wieder, dass Querdenken kein Verein, sondern eine Bewegung sei. Wäre Querdenken nämlich ein Verein, müsste Ballweg die gesammelten Gelder als Spenden dem Finanzamt melden und offenlegen, was er damit macht.

Sicherlich, ein kleiner Teil fließt wohl in die Organisation der Kundgebungen und Demonstrationen. Bühnen, Technik usw. gibt es schließlich nicht gratis und ein paar Events muss man schon veranstalten, damit weiter neue Einnahmen generiert werden. Wie viel Ballweg wirklich einnimmt und welche Beträge wohin fließen, darüber schweigt er sich aus. Bei Querdenken herrscht völlige Intransparenz.

Rein rechtlich gesehen ist das Modell der Schenkung optimal, um in kürzester Zeit ein beträchtliches Vermögen anzuhäufen. Pro schenkender Person darf Ballweg bis zu 20.000 € steuerfrei annehmen. Damit ist er ohne Zweifel ein gerissener Geschäftsmann. Allerdings könnte das Ganze bald doch noch ein Nachspiel haben.

Grund ist der Negativpreis „Der Goldene Aluhut“, welcher Querdenken aufgrund von Manipulationen der Abstimmung wieder aberkannt wurde. Ballweg beauftragte daraufhin tatsächlich einen Anwalt, um den Preis einzuklagen. Die Preisverleiher hielten das zunächst für einen Scherz, denn wer beharrt schon auf einen Negativpreis? Andererseits ist jede PR gute PR, solange man mit der Opferrolle neue Spenden … äh, Verzeihung, Schenkungen generieren kann.

Allerdings könnte diese Aktion zum Eigentor werden, denn als dezentrale Bewegung ohne feste Mitgliedschaften wäre Querdenken keine rechtliche Person und damit auch nicht vertretungsberechtigt. Geht der Fall dennoch vor Gericht, könnte dieses am Ende feststellen, dass Querdenken im Grunde doch eine rechtsfähige gewerbliche Gesellschaft mit Gewinnerzielungsabsicht ist. In diesem Fall müsste Michael Ballweg nicht nur kräftig Steuern nachzahlen, es würden ihm darüber hinaus auch Strafen wegen Steuerhinterziehung drohen. Statt querzudenken, hätte er das lieber mal zu Ende denken sollen.

Quelle

Querdenken ist jedoch nicht das einzige unseriöse Geschäftsmodell, an dem sich selbsternannte „Coronarebellen“ dumm und dämlich verdienen. Noch dreister ist eine vermeintliche Ärztin namens Dr. Ursula Müller, die Fake-Atteste für Maskenverweigerer ausgestellt hat. 61,20 € hat sie pro nutzlosem Attest verlangt, welches keinerlei Wirkungskraft gegen verhängte Strafen hat. Bis die leichtgläubigen Covidioten das festgestellt haben, ist das Geld aber auch schon futsch. Es einzuklagen hat keinen Sinn, denn es landet auf einem Konto auf Teneriffa.

Die angebliche Arztpraxis in Freiburg gibt es natürlich auch nicht. Wahrscheinlich verbirgt sich hinter dem Schwindel nicht mal eine echte Ärztin und selbst der Name Ursula Müller dürfte ein Fake sein. Die Betrogenen können den Verlust lediglich als Lehrgeld abschreiben. Andererseits ist jeder selbst schuld, der auf eine solch plumpe Abzocke hereinfällt und satte 60 Euro für ein Fake-Attest in den Sand setzt, nur um keine Maske zu tragen. Wie dämlich muss man sein?

Quelle

Es gibt aber auch seriöse Wege, sich an den Coronaleugnern gesundzustoßen. Zu Ballwegs Freunden (Oder sollte man lieber „Geschäftskollegen“ sagen?) gehört z.B. der Wiener Busunternehmer Alexander Ehrlich. Dieser hat ganz legal ein Vermögen damit verdient, zehntausende Covidioten, Impfgegner, Esoterikspinner und Neonazis durch die gesamte Republik zu den Querdenken-Demos zu kutschieren. Ganz konkurrenzlos war Ehrlich dabei zwar nicht, aber insgesamt haben die beteiligten Busunternehmer allein mit den Berliner Demos im August rund 300.000 Euro eingenommen!

Selbstverständlich profitieren die Busunternehmen ebenso von linken Demos und großen Streikkundgebungen der Gewerkschaftschaften, aber eine solch enge Kooperation wie zwischen Ballweg und Ehrlich ist neu. Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, dass es bei den Demos gar nicht um politische Forderungen geht, zumal Ballweg ja immer wieder betont hat, dass Querdenken gar nicht politisch sei. Am Ende ist die gesamte Protestbewegung nur ein einziges großes Geschäftsmodell!

Von diesem profitieren weiterhin esoterische Influencer wie Thomas Hornauer. Warum wird der wohl satte 5.000 € an Ballweg gezahlt haben, um auf dessen Bühne aufzutreten? Bei politischen Kundgebungen treten die Redner für gewöhnlich gratis auf und Künstler wie z.B. Musiker bekommen eher einen kleinen Obolus, als dass sie eine vierstellige Summe für ihren Auftritt zahlen müssten. Solch ein kostenpflichtiger Auftritt lohnt sich eigentlich nur, wenn er als Werbung von der Steuer abgesetzt werden kann. Hornauers Kanal Telemedial erschließt sich mit Querdenken ein neues, breiteres Publikum und das generiert Klickzahlen, die wiederum Einnahmen generieren.

Michael Ballweg und seine Freunde gehören damit zu den Profiteuren der Corona-Pandemie. Das ganze Gewetter gegen Maskenpflicht und Impfung ist nur eine Show, mit der ein Haufen Kohle verdient wird. Insgeheim dürften die Querdenker also durchaus froh über die Pandemie und ihre Auswirkungen sein. Oder eben über die Dummheit all derer, die sich damit dermaßen verunsichern lassen, dass sie trotz Kurzarbeit und Kündigung ihr ganzes Geld in Proteste stecken, bei denen von vorn herein klar ist, dass sie völlig wirkungslos bleiben.

Es geht hier nicht um demokratische Grundrechte. Andernfalls müsste sich Querdenken von den ganzen Neonazis und Reichsbürgern distanzieren, deren schwarz-weiß-rote Flaggen die Proteste längst dominieren. Ebenso ist es sinnlos, gegen Maßnahmen zu protestieren, welche von der demokratischen Mehrheit freiwillig eingehalten werden und auf deren Nichteinhaltung empfindliche Geldstrafen stehen. Genauso gut könnte man gegen Tempolimits auf deutschen Straßen demonstrieren. Es hat Gründe, warum niemand mit 200 km/h durch die Innenstadt brettern darf!

Die von Querdenken erhobenen Forderungen sind nicht mehrheitsfähig und haben auch kaum etwas mit Grundrechten zu tun. Es handelt sich vielmehr um Aufrufe zu fahrlässigem Verhalten. Genau deshalb werden auch immer mehr Demonstrationen von den zuständigen Behörden untersagt. Nicht wegen der Einschränkung des Versammlungsrechts, welche nur vorübergehend ist, sondern wegen der groben Verstöße gegen Auflagen durch die Teilnehmer. Linke Demos werden im Übrigen schon wegen viel geringerer Verstöße aufgelöst, da reicht schon eine Handvoll Vermummter oder eine Bierflasche völlig aus.

Wer für solchen Blödsinn Geld ausgibt und damit eine Handvoll Geschäftsleute, Betrüger sowie Esoterikgurus reich macht, muss schon sehr naiv sein. Am besten lässt sich das mit den Trump-Fans in den USA vergleichen, welche gerade Unsummen an den scheidenden US-Präsidenten spenden. Es wird sogar vermutet, dass Trump sich sehr wohl darüber bewusst ist, dass seine ganzen Klagen gegen die Stimmauszählungen und Wahlergebnisse chancenlos sind. Der Grund, warum er dennoch immer weiter klagt, dürfte der damit verbundene Spendenfluss sein. Es wird gemunkelt, dass die Steuernachzahlungen ihn so empfindlich getroffen haben, dass er das Geld dringen braucht. Oder er kann den Hals einfach nicht voll genug bekommen.

Es ist wirklich traurig, dass sowohl in den USA als auch hierzulande so viele Menschen solche Maschen reinfallen. Dabei ist es gar nicht mal verkehrt, auf die Straße zu gehen, z.B. gegen die Umverteilung von unten nach oben oder für mehr und besser bezahltes Pflegepersonal. Auch für die Grundrechte muss demonstriert werden, für den Fall, dass diese nach dem Ende der Corona-Pandemie nicht wieder hergestellt werden. Das alles ist absolut sinnvoll und Ausdruck einer funktionierenden Demokratie. Nur sollte man sich dafür seriöse Partner wie gemeinnützige Vereine, Gewerkschaften oder demokratische Parteien suchen.



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